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Die HFRB entwickelt sich als Institution kontinuierlich weiter – und auch auf der Baustelle des Bildungszentrums Blaulicht (BZB) schreiten die Arbeiten planmässig voran.Für Rettungskräfte gilt, was für alle Berufsfachleute gilt: Nichts ist so stetig wie der Wandel und Lernen dauert ein Leben lang. Die nötige Bildung vermittelt – allen voran – die Höhere Fachschule für Rettungsberufe (HFRB) von Schutz & Rettung Zürich. Diese entwickelt sich auch selbst weiter, um fit für die Zukunft zu bleiben. Ein Überblick über die Änderungen für das Jahr 2022.
Unsere Welt und auch unsere Gesellschaft sind keine Konstanten, sondern beweglich und ständiger Veränderung unterworfen. In immer schnelleren Rhythmen müssen wir uns mit neuen Ausgangslagen auseinandersetzen. Arbeitstechniken, das medizinische Wissen, die Methoden, mit denen Bildung und Können vermittelt und erarbeitet werden, die Herangehensweisen im Einsatz und die dabei eingesetzten respektive zur Verfügung stehenden Mittel unterliegen einer kontinuierlichen Evolution. Das fordert nicht nur die Einsatzkräfte und jene Menschen, die zu solchen werden wollen, sondern auch diejenigen Personen und Institutionen, welche dem Nachwuchs beibringen, wie Rettung optimalerweise gelingt. Dazu gehört auch das Team der Höheren Fachschule für Rettungsberufe (HFRB).
Neues dreiteiliges Organigramm der HFRB
Im Bestreben, zeitgemäss zu agieren, Bewährtes nicht über Bord zu werfen, Neues sinnstiftend zu integrieren und gesamthaft immer besser zu werden, hat die Geschäftsleitung von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) entschieden, das Organigramm der HFRB zum Jahresbeginn 2022 neu zu strukturieren, wobei der Bereich HFRB in drei Abteilungen gegliedert wird.
Die Abteilung «Bildungsentwicklung» ist dafür verantwortlich, dass die aktuell verfügbaren Möglichkeiten der Wissens- und Kompetenzvermittlung so bereitgestellt werden, dass sie möglichst einfach genutzt und möglichst zielgerichtet eingesetzt werden können. Den Hintergrund für diese Zielvorgaben bilden die coronabedingten Lockdown-Phasen, in denen auch die HFRB feststellen musste, wie wichtig es für Bildungsanbieter ist, zumindest die Kernaufgaben der Bildungsentwicklung inhouse erledigen zu können.
Die zweite Abteilung namens «Bildungsangebote» soll alle Bildungsformate unter einem Dach bündeln – zugunsten einer optimierten Abstimmung der Inhalte und der Terminierung sämtlicher Bildungsangebote der HFRB auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden.
Die dritte Abteilung «Betrieb BZB» dient der Koordination und Abwicklung aller im Vorfeld der für Frühling 2023 geplanten Inbetriebnahme des neuen Bildungszentrums Blaulicht (BZB) nötigen Arbeiten und neu zu entwickelnden Abläufe.
Moderneres Wissensmanagement
Ebenfalls mit Blick auf die Zukunft engagiert sich die HFRB seit geraumer Zeit intensiv im Bereich Wissensmanagement. Zwar wird dieses vielfach auf den Einsatz digitaler Hilfsmittel reduziert. Tatsächlich aber geht es weit darüber hinaus, weil effektives berufliches Können nicht nur aus dokumentierten und in Betriebsprozessen abbildbaren Fachkenntnissen besteht, sondern auch der Weitergabe von Erfahrungswerten und der Aneignung praktischer Kompetenzen bedarf. Damit jenes kompetenzorientierte Lernen möglich wird aus dem effektives Berufskönnen erwächst, will die HFRB ein «organisches Wissensmanagement» etablieren, welches aktiv gelebt werden kann – im Einklang mit SRZ.
Adaptierter Rahmenlehrplan Rettungssanität
Im Zug der vorgeschriebenen Anpassung aller Rahmenlehrpläne der Bildungsgänge «Gesundheit HF» an die revidierte Mindestverordnung 2017 beteiligt sich die HFRB an der derzeitigen Überarbeitung des Rahmenlehrplans Rettungssanität. Die Projektleitung liegt beim Büro für Bildungsfragen (BfB) und es wurde eine partnerschaftliche Entwicklungskommission gebildet. In dieser engagieren sich je sechs Personen aus den Schulen HF (Bildungszentren Gesundheit Schweiz) sowie aus der Praxis (Forum Berufsbildung Rettungswesen Schweiz), wobei auch die Französisch und Italienisch sprechenden Landesteile abgebildet sind. Ende 2022 soll der revidierte Rahmenlehrplan Rettungssanität vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) publiziert werden.
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Mit dem im Mai 2021 erstmalig durchgeführten TECC-Provider-Kurs bedient die HFRB ein grosses Bedürfnis. Daher wird für 2022 ergänzend zum Kurs auch ein Refresher-Kurs geplant.Zwei neue Kursangebote
Angepasst an die sich verändernden Anforderungen an das Fachpersonal im Blaulichtbereich entwickelt die HFRB auch ihr Bildungsangebot kontinuierlich weiter. Gleich zwei neue Kursangebote wurden lanciert:
1. Disponentin/Disponent Notrufzentrale FA
Der Kurs «Disponentin/Disponent Notrufzentrale FA» basiert auf der Erkenntnis, dass mit der zunehmenden Komplexität der Bereichsfelder aller Blaulichtorganisationen auch die Anforderungen an die Mitarbeitenden der Disponenten-Teams in den Notrufzentralen (NRZ) steigen. Da diese selbstständig agieren, grosse Verantwortung tragen und schnell korrekt entscheiden müssen, ist umfassendes berufliches Können unabdingbar.
Der neue Vorbereitungslehrgang adressiert Fachpersonen, die bereits in einer NRZ arbeiten, und bereitet diese intensiv auf die eidgenössische Berufsprüfung vor. Mit dieser und dem neuen Vorbereitungslehrgang will die HFRB ihren Teil dazu beitragen, ein einheitliches Berufsbild zu etablieren und dieses sichtbar und nachhaltig aufzuwerten.
Der erste Vorbereitungslehrgang «Disponentin/Disponent Notrufzentrale FA» startet am 3. November 2022 und dauert bis 25. Oktober 2023.
2. TECC-Provider
Bereits Ende Mai 2021 führte die HFRB erstmalig den «Tactical Emergency Casualty Care (TECC) - Provider»-Kurs durch. In diesem Zweitagestraining üben Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Polizei sowie Notärzte und Notärztinnen, wie sie in gefährdeten Lagen Personen mit Penetrationsverletzungen (Stich- und Schusswunden) mithilfe einfacher Mittel erstversorgen und sodann schnell und sicher für den Transport ins Spital evakuieren können. Da die Teilnehmenden gemeinsam agieren, fördert der Kurs zudem die Zusammenarbeit der verschiedenen bei Gefahrenlagen im Einsatz stehenden Kräfte. Zugunsten hoher Trainingsintensität beinhaltet dieser Kurs, in dem sich zahlreiche Instruktoren aus verschiedenen Bereichen engagieren und der nach bestandener Prüfung mit einem international gültigen Zertifikat bestätigt wird, eine 1:1-Betreuung der Teilnehmenden.
Als lizenzierte Anbieterin schreibt die HFRB den TECC-Provider-Kurs einmal jährlich öffentlich aus. Der Kurs steht allen Rettungskräften aus den entsprechenden Bereichen offen, unabhängig davon, wo diese arbeiten.
Da das Interesse am TECC-Provider-Kurs sehr gross ist, plant die HFRB ergänzend zum TECC-Provider-Kurs am 8./9. Juni 2022 bereits die Durchführung eines TECC-Refresher-Kurses.
Weitere Informationen zum Kursangebot der HFRB finden Interessierte auf www.stadt-zuerich.ch/srz-hfrb.