Der Einsatz mobiler Technologien bei Blaulichtorganisationen nimmt stetig zu. Im Rahmen des Panasonic TOUGHBOOK European Police Forums 2021 diskutierte Timo Unger von Panasonic mit Alexander Kamlage von der deutschen Spezialistin Elektroniksystem- und Logistik-GmbH ESG, die mit ihrem Geschäftsbereich ESG Defence & Public Security zu den führenden Anbietern solcher Systeme zählt und über langjährige Erfahrung in der Bereitstellung von Lösungen für Militär, Behörden und Industrie verfügt, über die neuesten Entwicklungen im Bereich Command & Control Software.
Von Timo Unger, Panasonic, und Alexander Kamlage, ESG
Bei Polizei- und Rettungseinsätzen ist ein reibungsloser Kommunikationsfluss entscheidend für den Erfolg. Allerdings gleicht kein Einsatz dem anderen. Zu verschieden sind die Rahmenbedingungen und die beteiligten Einheiten. Ein flexibles und anpassungsfähiges Einsatzleitsystem sowie zuverlässige Hardware sind entsprechend wichtig für den Erfolg.
Timo Unger: Herr Kamlage – ihr Unternehmen, die ESG, bietet eine Reihe von Komplettlösungen für Polizei und Rettungsdienste an, zum Beispiel die professionelle Leitstellensoftware TARANIS® Mobile. Welche Vorteile bietet diese aus Ihrer Sicht?
Alexander Kamlage: TARANIS® Mobile ist unser flexibles Führungssystem zur Vernetzung von Einsatzkräften oder Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, also beispielsweise für
- Polizeikräfte, einschliesslich Sondereinsatzkommandos, für tägliche Aufgaben sowie auch für spezielle Einsätze
- Einsatzorganisationen aus dem Bereich Schutz und Rettung wie Sanitätsdienste, Feuerwehren oder Katastrophen- sowie Zivilschutz.
- Sicherheitsdienste für Grossveranstaltungen wie Fussballspiele, Messen, Konzerte oder Demonstrationen
Mit ihren variablen Konfigurationsmöglichkeiten kann die Lösung sowohl in stationären Leit- und Einsatzzentralen als auch in hochmobilen Einsatzszenarien eingesetzt werden. Sie kann europaweit zum Einsatz kommen und ist sehr einfach und schnell einzurichten. Anwender benötigen lediglich ein LTE-Modul und eine SIM-Karte im mobilen Endgerät.
Für Anwender ergeben sich eine Reihe von Vorteilen durch leistungsfähige Funktionalitäten:
- Hochaktuelles Lagebild der eigenen Kräfte und gemeldeter Ereignisse/Personen
- Sichere, echtzeitfähige und nahtlose Verbindung zwischen allen Beteiligten
- Intuitive Touch-Oberfläche
- IT-Sicherheitslösungen, die auf eigenen Servern betrieben werden können
- Beweissichere Dokumentation und exakte Auswertung von Einsätzen
- Kosteneffizienz, da die Lösung an die jeweiligen Einsatzanforderungen anpassbar ist
Timo Unger: Und wie können die einzelnen im Einsatz befindlichen Kräfte in das auf dieser Software für das Leit- oder Lagezentrum basierende vernetzte System eingebunden werden?
Alexander Kamlage: Für den Ausseneinsatz verwenden wir in der Regel TARANIS® Smart, unser Führungs- und Leitsystem für hochmobile und durch Dritte unbemerkt durchgeführte Einsätze. Dieses unterstützt einzelne Einsatzkräfte von Polizei, Spezialkräften, Rettungsdiensten, Katastrophenschutz und anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben.
Das Besondere an TARANIS® ist, dass Sie sehr einfach und auch kurzfristig zusätzliche Organisationen in das Netzwerk einbinden können. Sie brauchen nur ein mit TARANIS® ausgestattetes Gerät. Ein solches kann, dank seinem intuitiv bedienbaren Touchscreen, von jeder Person sofort genutzt werden – ohne lange Schulung. So können beispielsweise während einer Grossveranstaltung, aber auch im Katastrophenfall die Kräfte von Polizei, Sanitätsdiensten und Feuerwehr zeitgleich über das TARANIS®-System koordiniert und geführt werden.
Für den Anwender ergeben sich dabei eine Reihe von Vorteilen:
- Das Einsatzleitsystem läuft auf modernen Smartphones und Tablets, wie etwa dem Panasonic Toughbook.
- Das System bietet dank einer integrierten Lagekarte einen hochaktuellen Überblick über die Lage. Die eigenen Kräfte und alle Ereignisse, Vorfälle oder Anomalien werden in Echtzeit anzeigt.
- Das System kann neben GSM-Netzen auch mit jedem IP-Funk erweitert werden.
Timo Unger: Warum haben Sie Panasonic Toughbook als Hardware-Partner gewählt?
Alexander Kamlage: Für unsere Command & Control-Software nutzen wir typischerweise Hardware, die im Freien und in extremen Umgebungen eingesetzt werden kann. Die Panasonic Toughbook Notebooks, Tablets und Handhelds sind entsprechend sehr gut geeignet. Zudem ist Panasonic ein zuverlässiger Partner, der offen ist für Entwicklungen mit unseren Softwarelösungen. Die Hardware ist immer auf dem neuesten Stand der Technik und auch leistungsstark, bei angenehm geringem Gewicht. Zudem haben wir auch schon bei anderen Projekten im Verteidigungsbereich mit Panasonic Toughbook kooperiert – und gute Erfahrungen mit der Hardware gemacht sowie positives Nutzer-Feedback erhalten.
Timo Unger: Warum brauchen BORS eine spezielle Command & Control Software?
Alexander Kamlage: Erstens brauchen moderne Einsatzkräfte ein Gesamtsystem, das zahlreiche Informationen zusammenführen kann. Viele verschiedene Systeme nutzen zu müssen würde die Arbeit der Einsatzkräfte viel zu komplex machen, denn niemand kann effektiv arbeiten, wenn ein ständiger Wechsel zwischen verschiedenen Systemen gefordert ist. Zweitens basiert unser System auf militärischen Versionen, die in einer streng regulierten und hochsicheren Umgebung arbeiten. Das ist grundsätzlich auch für alle anderen Einsatzkräfte, wie die Polizei, aber auch Rettungsdienste oder Feuerwehren, eminent wichtig.
Drittens sind unsere Produkte flexibel und anpassbar, um den Anforderungen verschiedener Benutzer und zukünftiger Entwicklungen gerecht zu werden. Und wir können Lösungen anbieten, ohne auf LTE angewiesen zu sein. Sie können zum Beispiel auch mit IP-Funkgeräten verwendet werden.
Timo Unger: Wo finden Interessierte weitere Informationen?
Alexander Kamlage: Auf unserer Webseite: https://esg-defencesecurity.com/de/leistungen/land/c4istar/taranis-public-security.