Ein neuartiger, multifunktionaler Anhänger er­l­aubt es Feuerwehren, verunfallte oder bereits brennende Elektrofahrzeuge sicher zu bergen. Alternativ kann der Trailer für den Transport schwerer Lasten genutzt, als Löschwasser-Zwischen­speicher bei Vegetationsbränden oder als Rückhaltebecken für kontaminiertes Lösch­wasser eingesetzt werden.

© HerstellerDer «Müller Safety Trailer» bietet Feuerwehren vielseitige Mög­lich­keiten, namentlich beim Brand von Elektrofahrzeugen, als Löschwasser-Zwischenlager sowie beim Transport schwerer Lasten.Der «Müller Safety Trailer» bietet Feuerwehren vielseitige Mög­lich­keiten, namentlich beim Brand von Elektrofahrzeugen, als Löschwasser-Zwischenlager sowie beim Transport schwerer Lasten.Unfälle, in welche ein oder sogar mehrere Elektrofahrzeuge involviert sind, aber auch technische Defekte von Elektroautos oder gar Elektro-Lkws stellen Feuerwehren vor Herausforderungen. Einerseits besteht bei vergleichsweise stark zerstörten Elektrofahrzeugen das Risiko, dass aufgrund von Beschädigungen der elektrischen Systemkomponenten gewisse Teile des Fahrzeugs, namentlich im Bereich der Karosserie, unter Strom stehen. Andrerseits muss bei havarierten Elektrofahrzeugen immer damit gerechnet werden, dass die Hochvoltbatterie in Brand gerät.

Das kann sofort passieren – oder erst Stunden oder gar Tage nach dem eigentlichen Ereignis. Wobei der Zeitpunkt, wann sich die Hochvoltbatterie eines E-Fahrzeuges entzündet, prinzipiell unwichtig ist. In jedem Fall stehen die Feuerwehrkräfte vor einem nahezu unlösbaren Problem: Herkömmliche Löschmethoden sind fast wirkungslos, weil der für den Verbrennungsvorgang nötige Sauerstoff durch die Zersetzung der Akkus selbst entsteht. Das Einzige, was die Feuerwehr tun kann, ist, die sich unter enormer Wärmeentwicklung selbst zerstörenden Akkus zu kühlen. Intensiv, ohne Unterbuch und so lange, bis die Akkus komplett ausgebrannt sind – was je nach Akkugrösse bis zu 30 Stunden oder gar noch länger dauern kann.

Elektroauto-Vollbad im Spezialanhänger

Damit havarierte Elektrofahrzeuge möglichst einfach und auch zeitnah aus der Havariezone entfernt und zugleich die risikobehafteten Akkus wirkungsvoll gekühlt werden können, hat die auf stationäre Gefahrgutbehälter spezialisierte Paul Müller GmbH aus Nordrhein-Westfalen nun den  ­«Müller Safety Trailer», kurz «MST», entwickelt. Dabei handelt es sich um einen wasserdichten, nach oben offenen, mit Wassereinläufen sowie Seilwinde ausgerüsteten Lkw-Trailer. Dieser kann einerseits als «Wasserbad» für havarierte Elektrofahrzeuge, andererseits aber auch als Lastentransporter oder als Löschwasserbecken genutzt werden.

© HerstellerHavarierte Elektrofahrzeuge werden in den Trailer gezogen. Der geschlossene Anhänger wird danach mit Wasser geflutet. So wird die Wärmeenergie der beschädigten Akkus aufgefangen und der Brand kontrollierbar.Havarierte Elektrofahrzeuge werden in den Trailer gezogen. Der geschlossene Anhänger wird danach mit Wasser geflutet. So wird die Wärmeenergie der beschädigten Akkus aufgefangen und der Brand kontrollierbar.Das Ganze funktioniert folgendermassen: Besteht die Gefahr eines Brandes beim havarierten Elektrofahrzeug (oder bei einem konventionellen Auto), wird dieses mithilfe der bordeigenen Seilwinde über die hydraulisch absenkbare Auffahrrampe in den rundum mit einer 1,12 Meter hohen Bordwand ausgerüsteten Trailer gezogen. Danach wird die Rampe wieder geschlossen und das so gebildete «Löschbecken» mitsamt dem darin befindlichen Fahrzeug über zwei Wassereinläufe (Typ Storz B) mit kaltem Wasser geflutet – über das Lageniveau der im E-Fahrzeug verbauten Hochvoltbatterie hinaus. Das Wasser nimmt die von den beschädigten Akkus abgestrahlte Wärmeenergie auf, wodurch der Reaktionsprozess verlangsamt wird. Überdies bindet das Wasser eventuell austretende Rauchgase (zumindest teilweise, je nach Intensität des Brandes).

Angehängt an ein leistungsstarkes Zugfahrzeug kann das havarierte Fahrzeug ebenso sicher wie rasch aus der Unfallzone entfernt und an einen Ort verlagert werden, an dem es keine Gefahr und kein Hindernis mehr darstellt. Dort kann es, gut geschützt im Trailer, so lange verbleiben und mit kleinem personellen Aufwand kontinuierlich gekühlt werden, bis die Gefahr gebannt ist.

Seinen ersten Härtetest hat der Trailer bereits bestanden: Die Dortmunder Feuerwehr barg im Juni 2019 einen havarierten Elektro-Smart und konnte den bereits einsetzenden Brand der Batterien durch Kühlen im Wasserbad des Anhängers zum Abklingen bringen.

Auch bei Flurbränden und Transporten einsetzbar

Aufgrund des 6,92 Meter langen und 2,42 Meter breiten Laderaums sowie einer Nutzlast von 7,8 Tonnen kann der leer 6,2 Tonnen schwere Lkw-Trailer natürlich auch zum Transport von speziellen Einsatzmitteln wie Teleskop- oder Radladern, Aggregaten, Baumaterialien, Sandsäcken sowie Stütz- oder Absicherungsequipment genutzt werden. Überdies kann er als Löschwasser-Zwischenlager bei Flurbränden an Einsatzorten mit unzureichender Löschwasserversorgung eingesetzt werden oder – in umgekehrter Weise – als Rückhaltebecken für (potenziell) kontaminiertes Löschwasser oder Auffangbecken für am Einsatzort abzupumpende Flüssigkeiten dienen. Je nach Einsatzzweck und spezifischen Notwendigkeiten kann der Multifunktionstrailer überdies mit diversem, speziell für den Einsatz von Feuerwehren sowie Katastrophenschutzeinheiten entwickeltem und getestetem Zubehör bestückt werden.

Interessierte Blaulichtorganisationen finden weitere
Informationen auf www.mueller-safety-trailer.de.

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