© Schweizer Berghilfe
Mitglieder der Gruppe «First Responder Plus» im Freiburger Bezirk Sense bei einer Übung mit den neuen Rucksäcken.Die Stiftung Schweizer Berghilfe fördert den Auf- und Ausbau von First-Responder-Gruppen im Berggebiet. In einer Kooperation mit dem Interverband für Rettungswesen (IVR) und dem Schweizerischen Samariterbund (SSB) übernimmt sie für First Responder beim Kauf von Notfallausrüstung die Hälfte der Kosten.
Nicht nur in den Städten und deren Agglomeration, sondern insbesondere in abgelegenen Regionen, namentlich in Berggebieten, ist das perfekte Funktionieren der Rettungskette eminent. Das weiss auch die Schweizer Berghilfe – und engagiert sich daher auch im Bereich «Gesundheit». Kilian Gasser von der Medienstelle der Berghilfe: «Die Schweizer Berghilfe wird noch immer vor allem als Institution für die Belange von Bergbauern angesehen. Zwar ist die Landwirtschaft der Hauptbereich – doch wir engagieren uns zunehmend auch in den Bereichen Bildung, Energie und eben Gesundheit und Erste Hilfe.»
Ein Engagement, das dringend nötig ist, wie die letzten Jahre gezeigt haben. «Schon 2009 erhielten wir erste Projektunterstützungsanfragen von First-Responder-Gruppen, mit der Bitte, den Kauf der teuren Ausrüstung zu unterstützen», erzählt Anja Hammerich, Projektleiterin Kommunikation der Berghilfe. Als auch in den darauffolgenden Jahren wieder entsprechende Anfragen kamen, lancierte die Berghilfe 2018, im Jahr ihres 75-Jahr-Jubiläums, eine spezielle Aktion zugunsten von First-Responder-Gruppen in Bergregionen.
Zwei Ausrüstungen zum halben Preis
© Schweizer BerghilfeDie Inhalte des von der Berghilfe gesponserten Rucksacks entsprechen den Empfehlungen von SRK/SUVA.«Wir sahen das konkrete Bedürfnis für eine Unterstützung von First Respondern bei der Ausrüstungsbeschaffung und wollen dieses mit der Aktion bedienen», sagt Anja Hammerich. «Weil die First-Responder-Gruppen einen unverzichtbaren Beitrag zur Notfallversorgung in abgelegenen Berggemeinden leisten, richtet die Schweizer Berghilfe auch an sie Unterstützungsleistungen aus.»
Zu diesem Zweck ging die Stiftung eine Kooperation mit dem Schweizerischen Samariterbund (SSB) und dem Interverband für Rettungswesen (IRV) ein. In Bergregionen aktive First-Responder-Gruppen können dank dieser Kooperation maximal zwei Defibrillatoren und zwei Notfallrucksäcke beziehen, wobei die Berghilfe 50 Prozent der Kosten übernimmt. Samaritervereine erhalten sogar eine Vergünstigung von 60 Prozent, da der SSB zusätzliche zehn Prozent übernimmt.
Das Aktionsangebot umfasst einen Notfallrucksack für First Responder inklusive Inhalt gemäss Empfehlungen des SRK/SUVA (CHF 690.– statt 1’380.–) und einen Defibrillator des Typs «AED 3 BLS von Zoll (CHF 1’987.– statt 3’974.–) mit Echtzeit-CPR-Feedback für die Herzdruckmassage, Anzeige des Patienten-EKGs, Auswertung klinischer Ereignisdaten und der Möglichkeit, diese via WLAN direkt zu übermitteln. Dieser Defibrillator wird für First Responder empfohlen, denn er hat niedrige laufende Betriebskosten, fünf Jahre haltbare universelle Elektroden für Erwachsene und Kinder, eine Lithium-Ionen-Batterie mit fünf Jahren Lebensdauer und ist sehr leicht (2,5 Kilogramm). Der Rucksack und der Defibrillator (Details siehe www.shop.samariter.ch/first-responderresponder) können wahlweise einzeln oder als Package bezogen werden. Die Aktion läuft bis 31. Dezember 2020.
Hoffnung auf mehr First Responder
«Durch unsere Aktion wollen wir einerseits bestehende First-Responder-Gruppen im Berggebiet direkt fördern, andererseits erhoffen wir uns davon aber auch, dass zusätzliche solche Gruppen gebildet werden, wodurch die Versorgung flächendeckend verbessert würde», sagt Anja Hammerich.
Entsprechend wurden die Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, um in den Genuss der Förderhilfe zu kommen, niedrig angesetzt. «Die Gruppe muss mehrheitlich im Berggebiet (gemäss den durch den Bund definierten Bergzonen) aktiv und nachweislich an die Notfallnummer 144 angeschlossen sein», erklärt Kilian Gasser.
© Hersteller
Der Defibrillator «AED 3 BLS» von Zoll ist modern, leicht bedienbar und wiegt nur rund 2,5 Kilogramm.Der Film zu diesem Artikel
Interessierte Gruppen finden weitere Informationen auf www.berghilfe.ch/firstresponder. Dort ist auch ein eindrücklicher Kurzfilm zu sehen, der schildert, wie Mitglieder der Gruppe «First Responder Plus» im Freiburger Bezirk Sense einem 23-Jährigen das Leben retteten und was die Unterstützung der Berghilfe für diese Gruppe konkret bedeutet.