© Haberl Electronic GmbH & Co. KGBei der Haberl Electronic Gmbh & Co. KG entstehen in drei Fertigungs- und einer Entwicklungshalle bis zu 1’500 Sonderfahrzeuge jährlich.Bei der Haberl Electronic Gmbh & Co. KG entstehen in drei Fertigungs- und einer Entwicklungshalle bis zu 1’500 Sonderfahrzeuge jährlich.Im niederbayerischen Arnstorf, unweit des BMW-Werks Dingolfing, entwickelt und baut die Haberl Electronic GmbH & Co. KG Einsatz- und Sonderfahrzeuge – auch für die Schweiz. Beim Innovations-Workshop erfuhren wir, was das Unternehmen alles kann und seinen Kunden anbietet.

Am Tag nach dem Workshop «Einsatzfahrzeuge 2023» der BMW AG in München hatten die aus der Schweiz angereisten Vertreter von Polizei, BAZG und Armasuisse Gelegenheit, den Ort zu besichtigen, an dem ihre BMW-Sonderfahrzeuge gebaut werden, und zu erfahren, wie dies geschieht und welche Innovationen und Dienste die Haberl Electronic GmbH & Co. KG anbietet (siehe Box).

Entwicklung und Industrialisierung von Behördenumfängen

Bei Haberl Electronic GmbH & Co. KG entstehen durch­dachte, geprüfte und den internationalen Normen, etwa für Informations-(ISO 27001) und funktionale Sicherheit (ISO 26262), entsprechende Sonderfahrzeuge – von der Idee bis zur Auslieferung. Dazu entwickelt das Unternehmen spezifische Teile (z. B. Träger), die gesamte Elektronik, Hard- und Software­lösungen, Designs für die Folierung sowie Zubehör, vom Dachbalkenträger bis zum Sitzbezug. Die benötigten Masse stammen direkt von den Fahrzeugherstellern oder werden bei Haberl Electronic GmbH & Co. KG via 3D-Laservermessung eruiert. Die hauseigenen Abteilungen für Entwicklung und Komponentenfertigung sowie millimetergenau gefertigte Schablonen für die Monteure sorgen dabei für Schnelligkeit und hohe Qualität. Crash- und Schlittentests sowie Beurteilungen eines vierköpfigen Expertenteams ­garantieren die nötige Sicherheit.

Was chaotisch anmutet, ist Teil eines sehr exakten Plans: Hier entsteht gerade die Verkabelung für einen BMW 5er, der demnächst bei einem Schweizer Polizeikorps im Einsatz stehen wird.Was chaotisch anmutet, ist Teil eines sehr exakten Plans: Hier entsteht gerade die Verkabelung für einen BMW 5er, der demnächst bei einem Schweizer Polizeikorps im Einsatz stehen wird.Umfangreiche Modellvielfalt

Aktuell fertigt Haberl Electronic GmbH & Co. KG Einsatzfahr­zeuge auf Basis folgender BMW-Modelle an: 1er (F40), 2er (U06), 3er (G20/21), 5er (G30/31; G60 aktuell in Entwicklung), i7 (G70), X1 (U11), X3 (G01), iX3 (G08; G08LCI in Entwicklung), X5 (G05; G05 LCI in Entwicklung) und iX (i20). Hinzu kommen Motorräder der Typen F 850 GS (K81) und R 1250 GS (K50).

Alle Einsatzfahrzeuge erhalten eine Zusatzstromver­sorgung, wobei für die Zusatzbatterie (nur Verbrenner) ein System für stufenweise Unterspannungsschutz-Abschaltung verbaut wird. Zudem integriert Haberl Electronic GmbH & Co. KG ­Sondersignalanlagen (offen und getarnt) sowie Lösungen für Funk, Schaltzentrum, Beleuchtung und Einspeisung/Ladetechnologie (230 V, 12 V). Restwegaufzeichnungs­geräte, Unfalldatenschreiber, Heckausbauten, Folierungen sowie Individuallösungen – vom Feuerlöscher über den Waffenkasten bis zur Sat-Speed-Anlage runden das Angebot ab.

Videonachfahr- und Videodokumentationssysteme

Ternica Systems, die hauseigene Engineering-Unit von ­Haberl, entwickelt und vertreibt Sondertechnik. Dazu ge­hören Videodokumentationssysteme und Geschwindigkeitsmessmodule. Auch ist Ternica Systems Zulassungsin­haberin des ProViDa-Videonachfahrsystems und verantwortet ­dessen Alleinvertrieb in Deutschland.

Das VNS 1000, ein für den Einbau in Pkw und Motorräder, vorgesehenes Videonachfahrsystem, soll zusammen mit der Bredar AG als dritte Generation der Sat-Speed-Systeme (SSG3) eingeführt werden – und bietet zahlreiche Verbesserungen. Neben automatischer Kalibrierung (stetig überwacht), gerichtssicherer Signatur jedes Einzelbilds, RSA-Verschlüsselung, volldigitaler Erfassung und Speicherung sowie Full-HD-Kameras und vereinfachter Menüführung bietet das System ein neues Hauptmodul, bei dem alle Steckverbindungen unter einer zentralen Blende liegen – und so ­gesamthaft versiegelt werden können.
Das VNS 1000 soll künftig in der Schweiz die Durchführung von Nachfahrmessung markant erleichtern – da es mit ­LIDAR-Radaren kombiniert eine kontinuierliche Abstandsmessung ermöglicht, wodurch nur noch 5 bis 7 km/h Toleranz zu berücksichtigen wären. Derzeit wird laut Bredar AG in enger Kooperation mit Schweizer Polizeikorps das User Interface entwickelt – 2025 sollte das System zur Einsatzreife gediehen sein.

Ebenfalls von Ternica Systems kommt das Videodokumentationssystem VES 500. Dieses kann Daten auf dem ­Recorder speichern oder, beispielsweise bei einem Notfall, an die Einsatzleitzentrale ausleiten. Zudem bietet es mit vier Full-HD-Kameras die Möglichkeit, Rettungsgassen-Verstösse gerichtsfest zu dokumentieren.

© Jörg RothweilerDas Unternehmen bietet auch massgefertigte Heckausbauten an – wie diesen, der für den BMW iX der Autohilfe Zürich angefertigt wurde.Das Unternehmen bietet auch massgefertigte Heckausbauten an – wie diesen, der für den BMW iX der Autohilfe Zürich angefertigt wurde.

Heck- und Innenausbauten sowie Beladungssysteme

Bei Haberl Electronic GmbH & Co. KG entstehen, basierend auf 3D-Vermessungen oder Originaldokumenten der Hersteller, auch passgenau gefertigte Heckausbauten. Diese sind derzeit für Sonderfahrzeuge der Typen BMW X1, X3, 5er Touring und iX verfügbar und bieten einen Komplett­auszug mit darüberliegender ­Wanne (160 kg) sowie variablem Aufsatz (verschiebbar) mit Schublade und ausziehbarem Schreibbrett. Zudem werden auch individuell gestaltbare, modulare Heckausbauten sowie Innenausbauten (z. B. Schreibtischauszüge) für Utility-Fahrzeuge wie den ­Mercedes-Benz Vito entwickelt und produziert.

Vorteile der Komplettsysteme sind deren durchgängige Einhandbedienbarkeit, die optimale Raumausnutzung und die hohe Sicherheit. Alle Systeme werden stets mit einem Trenngitter verbaut und nach ISO 27955 crashgetestet. Neben Standardausbauten sind auch nach Kundenanforderung angepasste Varianten sowie individuelle Einzellösungen ­erhältlich.

Partnerschaft mit R-Technik AG

Wie bereits in Ausgabe 04/2023 publiziert, haben Haberl Electronic und die R-Technik AG am Rand der Suisse Public eine Kooperationsvereinbarung getroffen. Künftig wollen die beiden Unternehmen Komponenten gemeinsam ent­wickeln, ihr Know-how bündeln und in den Bereichen ­Ersatzteile, Service- und Garantiearbeiten sowie Entwicklung zusammenarbeiten.

Mehr Informationen zur Firma Haberl Electronic GmbH & Co. KG finden ­Interessierte auf: www.haberl-electronic.de

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