© BMW/Gudrun Muschalla30 Vertreter von Schweizer Polizeikorps, der Armasuisse und dem BAZG reisten Anfang September zum BMW-Workshop «Einsatzfahrzeuge 2023» in die BMW-Welt nach München.30 Vertreter von Schweizer Polizeikorps, der Armasuisse und dem BAZG reisten Anfang September zum BMW-Workshop «Einsatzfahrzeuge 2023» in die BMW-Welt nach München.Am ersten Tag der diesjährigen IAA zeigte BMW beim Workshop «Einsatzfahrzeuge 2023», welche Besonderheiten BMW in diesem Bereich zu bieten hat – und präsentierte gleich zwei spannende Neuheiten für Blaulichtorganisationen.

Zwei Jahre nach dem ersten Workshop «Einsatzfahrzeuge» (siehe BLAULICHT 04/2021) organisierte die BMW (Schweiz) AG gemeinsam mit der BMW AG erneut einen Workshop speziell für die helvetischen Blaulichtorganisationen. Die 30 aus allen Regionen der Schweiz angereisten Vertreter von Polizeikorps, Armasuisse und dem Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) erhielten dabei exklusive Informationen aus erster Hand.

Die «Neue Klasse» ist die Zukunft

Gleich zum Auftakt des Tages machte BMW deutlich: Die Münchner setzen für die Zukunft auf elektrisches Fahren. Zwar hat sich in den zehn Jahren, seit BMW mit dem i3 anno 2013 das erste vollelektrische Modell präsentierte, schon viel getan. Doch nun lanciert BMW mit der seriennahe­n ­Studie «Neue Klasse», die auf der IAA 2023 präsentiert ­wurde und 2025 in Serie gehen soll, eine deutlich ­verschärfte Modell­offensive. Basierend auf der innovativen Cluster-Architektur werden in den kommenden Jahren diverse ­Derivate ent­stehen, die dank 800-Volt-System, Rundzellen-Akkus sowie hoch integrierten, 10 Prozent leichteren ­E-Motoren das elektrische Fahren auf ein neues Level heben sollen. Mit bis zu 30 Prozent mehr Reichweite, rund 20 Prozent mehr Energie­dichte der Akkus und superschnellem Laden (300 km Reichweite in 10 Minuten) will BMW vollelektrisches Fahren noch attraktiver machen.

Bis 2025 visiert BMW den Verkauf von rund 2 Millionen E-Autos an, was einer Absatzsteigerung von rund 50 Prozent entspricht. Von 2025 bis 2030 sollen dann, dank sechs Neue- Klasse-Derivaten, 50 Prozent des globalen Gesamtabsatzes der Marke mit vollelektrischen Fahrzeugen generiert werden und BMW soll mit rund 10 Millionen abgesetzten E-Fahrzeugen einer der führenden Anbieter batteriebetriebener Fahr­zeuge sein.

Datenschutz und Datensicherheit

© Jörg RothweilerDer neue BMW i7 Protection mit «Security Core»-Fahrgastzelle – hier beim Beschusstest – ist das erste vollelektrische Sonder­schutz­fahrzeug der VR9/10-Kategorie.Der neue BMW i7 Protection mit «Security Core»-Fahrgastzelle – hier beim Beschusstest – ist das erste vollelektrische Sonder­schutz­fahrzeug der VR9/10-Kategorie.

Da neben der Vollelektrisierung der Flotte vor allem die Digitalisierung ein Erfolgsfaktor für die Zukunft ist, beschäftigt BMW zahlreiche Spezialisten für Cyber Security. Diese sollen dafür sorgen, dass BMW-Fahrzeuge nicht nur maximale funktionale Sicherheit bieten, sondern auch den hohen Anforderungen – nicht nur der Kunden aus dem Blaulichtsektor – an Datenschutz und Datensicherheit genügen. Wie Martin Arend, General Manager Automotive Security, Data Services Connected Car bei BMW, beim Workshop ­erläuterte, unternimmt BMW grosse Anstrengungen, um die ­Fahrzeuge sicher zu machen. Dazu hat das Unternehmen eigens das «PKW CyberSecurity ­Managementsystem» (CSMS) era­r­beitet – und beschäftigt ethische Hacker, die potenzielle Schwach­stellen der Fahrzeugsysteme aufdecken helfen.

Ein Wermutstropfen der steigenden Sicherheit, die BMW direkt ab Werk in die Fahrzeuge implementiert, ist die Tatsache, dass Anwender mit Sonderbedürfnissen, namentlich Blaulichtkräfte, nicht mehr auf die Bussysteme zugreifen und auch keine zusätzliche Software mehr einspielen ­können. Dies bleibt in Zukunft vermehrt spezialisierten, von den OEM-Herstellern zertifizierten Spezialbetrieben vor­behalten – beispielsweise der Haberl Electronic GmbH
(siehe Bericht weiter hinten in dieser Ausgabe).

Weltpremiere für den BMW i7 Protection

Ebenfalls ganz dem Thema Sicherheit widmet sich die ­Ab­teilung Sonderschutzfahrzeuge der BMW AG. Diese ­zeigte beim Workshop und später auch auf der IAA erstmals den komplett neuen BMW i7 Protection. Die vollelektrische Limou­sine mit zwei Motoren erfüllt ebenso wie der neue BMW 7er Protection mit Verbrennungsmotor die Anforderungen der Widerstandsklasse VR9 (optional auch VPAM 10). Dabei ist eine selbsttragende Karosseriestruktur aus
10 Millimeter ­starkem Panzerstahl das zentrale Sicherheitselement – ergänzt durch Panzerungen für Unterboden, Dach sowie rund 7 Zentimeter starken, mehrlagigen Panzer­scheiben. Pfiffig: Da die Panzerung der Fondstüren in deren Fenster­rahmen sitzt (nicht karosseriefest verbaut), können Passagiere sehr einfach (und notfalls schnell) ein- und ­aussteigen.

© BMW AGDie auf der IAA gezeigte Vision «Neue Klasse» ist BMWs neue Cluster-Plattform für E-Autos, die ab 2025 erhältlich sein werden.Die auf der IAA gezeigte Vision «Neue Klasse» ist BMWs neue Cluster-Plattform für E-Autos, die ab 2025 erhältlich sein werden.Produziert werden beide Modelle in einem zweistufigen ­Manufakturprozess im BMW-Group-Werk Dingolfing. Der i7 Protection bietet dank zwei E-Motoren Allradantrieb, 544 PS Systemleistung und fährt maximal 160 km/h schnell. Der 7er Protection mit Acht-Zylinder-Motor und 48-Volt-Mild-Hybrid-Technologie (530 PS) ist bis zu 210 km/h schnell.

Versuchsträger BMW iX5 Hydrogen

Vor zwei Jahren, auf der IAA Mobility 2021, präsentierte BMW mit der Studie Concept iX5 Hydrogen Protection VR6 das weltweit erste zertifizierte Sonderschutzfahrzeug mit Wasser­stoff-Brennstoffzellen-Antrieb. Dieses ging zwar nie in Serie (alle X5 Protection VR6 haben Benzinmotoren), doch weltweit sind seit Anfang 2023 zivile BMW iX5 Hydrogen als Versuchsträger unterwegs. In diesen generiert eine 125 kW starke Brennstoffzelleneinheit die elektrische Energie für den Betrieb des 295-kW-E-Motors aus dem BMW iX. Eine zusätzliche Power-Batterie (170 kW) liefert den nötigen Strom für kurzfristige Spitzenlasten. So ausgerüstet ­sprintet der iX5 Hydrogen in etwa 6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 km/h und schafft bis zu 500 km Reichweite pro Tankfüllung (6 kg Wasserstoff).

Polizeifahrzeuge direkt ab Werk München

Im Rahmen einer Werksführung konnten die aus der Schweiz angereisten Gäste exklusive Einblicke in das erst im Januar 2023 eröffnete Zentrum für Behörden- und Sonderfahr­zeuge gewinnen. In der mit 4’000 m2 flächenmässig grössten Werkstation, die zugleich auch als Händlerin fungiert, fertigt das Team um Werkleiter Andreas Kellermann Einsatz- und Sonder­fahrzeuge für den deutschen Markt – in kleinen ­Serien und spezifisch nach Kundenwunsch. Zudem ent­wickelt die neue Abteilung die Blaulicht-Umfänge für künftige Modelle – beispielsweise für den auf Frühjahr 2024 avisierten, bei Blaulichtkräften äusserst beliebten BMW 5er ­Touring.

© BMW/Gudrun MuschallaDer neue BMW i5 M60 xDrive stiess bei den Gästen des Workshops auf grosses Interesse.Der neue BMW i5 M60 xDrive stiess bei den Gästen des Workshops auf grosses Interesse.Weltneuheit BMW i5 M60

Als weiteres Schmankerl hatten die Gäste des Workshops «Einsatzfahrzeuge 2023» die Gelegenheit, den brandneuen BMW i5 M60 live und in Farbe zu erleben. Die vollelektrische Variante des 1972 lancierten, bereits in 7. Generation erhältlichen BMW 5er wird in zwei Varianten angeboten: als i5 M60 xDrive mit 442 kW starkem Antrieb und 516 km WLTP-Reichweite sowie als i5 eDrive40 mit 250 kW und 582 km Reichweite. Ab 2024 soll der BMW 5er, der weiterhin auch als Verbrenner erhältlich ist, zudem auch als Plug-in-Hybrid erhältlich sein.

Diese Webseite nutzt Cookies & Analytics. Wenn Sie weiter auf dieser Seite bleiben, stimmen Sie unseren Datenschutzbestimmungen zu.