Seit 2017 organisiert der Feuerwehrverein Herisau ein Feuerwehr-Eishockey-Turnier. Was klein begann, hat sich zum Traditionsanlass mit internationaler Beteiligung gemausert, wie wir bei der 5. Auflage des Turniers im Juni 2022 live miterlebten.

Das Team der Berufsfeuerwehr Bern holte beim 5. Feuerwehr-Eishockeyturnier Herisau zum 4. Mal den Titel.Das Team der Berufsfeuerwehr Bern holte beim 5. Feuerwehr-Eishockeyturnier Herisau zum 4. Mal den Titel.Der 11. Juni 2022 war ein heisser Tag. Einerseits brannte die Sonne von früh bis spät vom wolkenlosen Himmel. Anderer­seits brannte im Sportzentrum Herisau das Eis unter den Kufen der neun am «5. Feuerwehr-Eishockey-Turnier Herisau» teilnehmenden Mannschaften, rekrutiert aus Feuerwehrleuten und – in einem Team – auch einigen Polizisten der Kapo Appenzell-Ausserrhoden.

Neun Mannschaften aus drei Nationen

Letztere Mannschaft trat ganz in Blau als «Puck Norris» gegen die erfreulicherweise auch mit mancher Dame bestückten Teams der Berufsfeuerwehr Bern, der Feuerwehr Grindelwald-Lütschental, der Feuerwehren Herisau und Eschenbach, die Teams «FireWolves SVRG/Gossau» und «Wil Fire Allstars» sowie die aus Österreich angereisten Männer der Feuerwehr Lustenau und die deutsche Mannschaft «Backdraft Cologne Köln» an.

36 Spiele plus das Finale 

Gesamthaft standen von der Eröffnungszeremonie um 10 Uhr bis zum Finalspiel um 21:30 Uhr stattliche 36 Spiele auf dem Programm, denn das Turnier wird im «Jeder gegen jeden»-Modus ausgetragen. Nach jeweils vier Spielen geben 15 Minuten Pause den Spieler*innen Gelegenheit zur Erholung sowie zur Behandlung der nicht immer vermeidbaren kleineren Blessuren – und dem Turnier-OK die Möglichkeit, das Eis zu reinigen und aufzufrischen.

Die in Blau spielenden Männer von «Puck Norris» brachten die Berner im Finalspiel mehrfach stark unter Druck.Die in Blau spielenden Männer von «Puck Norris» brachten die Berner im Finalspiel mehrfach stark unter Druck.Sportliche Klasse und gelebte Kameradschaft

Die Vielzahl der Spiele, die teils beeindruckende technische Klasse der Spieler*innen, die Motivation aller Teams, der kameradschaftliche Umgang miteinander sowie die von A bis Z exzellente Arbeit des Teams um OK-Präsident Joe Gwerder, Gerätewart der Feuerwehr Herisau, bescherten den rund 200 angereisten Zuschauer*innen einen unterhaltsamen Tag.

Auch ein Familienanlass

Wer nicht gerade auf der Tribüne sass und mitfieberte, konnte sich draussen an der Sonne aufwärmen und an frisch grillierten Speisen und kühlen Getränken laben, sich im Teamrestaurant verpflegen oder dem zahlreich anwesenden Feuerwehrnachwuchs jeden Alters beim Spielen zuschauen. Für diesen wurde sogar eine Tret-Traktoren-Bahn hinter dem Zielraum des Eishockeyfeldes eingerichtet – und für die Sponsor*innen ein Apéro veranstaltet.

Die Seriensieger aus Bern

Das Team «Backdraft Cologne Köln» begeisterte das Publikum. Leider fehlte ab und zu das Quäntchen Glück im Spiel.Das Team «Backdraft Cologne Köln» begeisterte das Publikum. Leider fehlte ab und zu das Quäntchen Glück im Spiel.Am Ende eines Turniers, dessen Niveau klar über jenem konventioneller «Plauschturniere» lag, an dem durchaus mit Haken und Ösen um den Puck gekämpft wurde, aber Fairness und Herzlichkeit so hohen Stellenwert genossen, dass selbst ein oder zwei fragwürdige Schiri-Entscheide mit Würde und Respekt akzeptiert wurden, unterlag das gemischte Feuerwehr-Polizei-Team «Puck Norris» nur denkbar knapp sowie etwas unglücklich den bärenstarken Berner Berufsfeuerwehrmännern.

Letztere sind das Siegen in Herisau mehr als gewohnt: Der Wanderpokal hat seit 2018 quasi einen Fixstandort in Bern. Ebenso traditionell ist, dass der austragende Feuerwehrverein Herisau noch nie gewinnen konnte, und dass der «Hydrantenpokal» stets von einer bekannten Persönlichkeit übergeben wird. Dieses Jahr war es Regierungsrat Hansueli Reutegger. Seine Vorgänger waren der langjährige Goalitrainer des HC Davos Marcel Kull (2021), Nationalrat David Zuberbühler (2017 und 2019) sowie der Präsident des Appenzellischen Feuerwehrverbands Dominik Zimmermann (2018).

Fairplay-Pokal für die «Blauen»

Mindestens ebenso wie die Berufsfeuerwehr Bern sich über den vierten Turniersieg freute, jubelten die ebenbürtigen Spieler von «Puck Norris» über Rang 2 und den Fairplay-Pokal aus den Händen von Hauptsponsor Growag. Der Pokal war nach dem heiss umkämpften Finalspiel hoch verdient und zugleich eine Ehrung für die hohe Motivation und das technisch saubere Spiel der gemischten Feuerwehr-Polizei-Mannschaft.

OK-Präsident Joe Gwerder und Regierungsrat Hansueli Reutegger, der dieses Jahr den Siegerpokal übergab.OK-Präsident Joe Gwerder und Regierungsrat Hansueli Reutegger, der dieses Jahr den Siegerpokal übergab.Alle waren Sieger*innen an diesem Tag

Zwar gab es leider nur zwei Pokale zu gewinnen. Trotzdem waren an diesem Tag alle Sieger*innen. Die Kölner, die zu Ehren des 20-Jahr-Jubiläums ihrer Eishockeymannschaft eingeladen wurden, aufgrund der langen Anreise bereits am Vortag anreisten und so in den Genuss einer Feuerwehr­depotführung mit Grillplausch samt reichlich Appenzeller kamen. Die Lustenauer, die zum zweiten Mal antraten und die rote Laterne im Klassement mit Haltung zu nehmen wussten. Die Feuerwehr Herisau, die als Zweitletzte überragenden Sportsgeist bewies: hatten Kampfeswillen, wurde daher nicht Letzter, und Grossmut, denn sie demütigte nicht mehr Gegner als unbedingt nötig. Das OK um Präsident Joe Gwerder, das zum 5-Jahr-Jubiläum einmal mehr ein top organisiertes Turnier auf die Beine gestellt hat. Die Sponsor*innen, ohne deren Beiträge der Anlass nicht durchführbar wäre. Alle, die im OK, als Helfer*innen oder Spieler*innen aktiv mitwirkten. Und auch all jene, die als Fans oder Zaungäste mit Kind und Kegel einem Event beiwohnten, der es verdient hätte, künftig vor deutlich voller besetzten Rängen ausgetragen zu werden.

Die nächste Chance dazu gibt’s am 10. Juni 2023, wenn es zum sechsten Mal heissen wird: «In Herisau brennt das Eis!» Feuerwehren und Eishockey-Fans aus der ganzen Schweiz sind dazu herzlich eingeladen – und wenden sich mit ihren Fragen an OK-Präsident Joe Gwerder, Feuerwehr Herisau, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel. 071 353 70 90.

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