Am 31. Mai fand in der Kirche St. Peter die feierliche Übergabe des Kommandos der Stadtpolizei Zürich statt. Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart setzte Oberst Beat Oppliger als neuen Kommandanten und Nachfolger von Oberst Daniel Blumer ein. Zudem wurden 17 neue Mitarbeiter*innen vereidigt.
Zeremonie in der Kirche St. Peter das Kommando der Stadtpolizei Zürich per 1. Juni 2022 offiziell an Blumers Nachfolger, den bisherigen Leitenden Staatsanwalt des Kantons Zürich, Oberst Beat Oppliger, übergab. Letzterer hatte sich 2021 in einem mehrstufigen Auswahlverfahren unter 18 Bewerbungen (drei Frauen und 15 Männer) für die Kommandantenstelle der Stadtpolizei durchgesetzt.
Ein Jurist kehrt zur Stapo ZH zurück
Für den 54-jährigen Juristen (lic. iur.), der an der Universität Zürich Rechtswissenschaften studiert hat, bedeutet die Übernahme des Kommandopostens eine Rückkehr in das drittgrösste Polizeikorps der Schweiz. Denn Beat Oppliger war schon einmal – im August 2003 – dem Korps der Stadtpolizei Zürich beigetreten. Bis 2014 begleitete er verschiedene Funktionen im Rang eines Polizeioffiziers, unter anderem als Chef der Verkehrspolizei sowie als Mitglied der Geschäftsleitung der Stadtpolizei Zürich.
Vor seinem Engagement bei der Polizei – von Januar 1995 bis Juli 1997 – war Beat Oppliger als juristischer Sekretär bei der Bezirksanwaltschaft Hinwil und als Auditor am Bezirksgericht Winterthur tätig. 1997 trat er die Stelle als Bezirksanwalt in Hinwil an und von 2001 bis 2003 arbeitete er als Bezirksanwalt in Meilen.
Seit Beendigung seines ersten Engagements bei der Stadtpolizei Zürich – von 2014 bis 2022 – oblag Beat Oppliger als Leitendem Oberstaatsanwalt des Kantons Zürich die strategische und operative Führung der 450 Mitarbeitende zählenden Zürcher Staatsanwaltschaft.
In der Kirche St. Peter erhielt Beat Oppliger von Karin Rykart als Symbol für sein neues Amt den historischen Säbel überreicht, der bisher in den Händen des abtretenden Kommandanten Oberst Daniel Blumer (65) ruhte. Überdies überreichte Rykart dem neuen Kommandanten einen Palmwedel. Die beiden traditionellen Symbole stehen für das Gewaltmonopol und den Friedensauftrag der Stadtpolizei Zürich.
Abschied nach turbulenten Jahren
Der scheidende Kommandant Daniel Blumer, der in Zürich eine teils turbulente Zeit durchlebte und nicht immer unumstritten war, blickte in seiner Abschiedsrede auf seine Karriere zurück – und meinte, dass wohl seine ganze Laufbahn darauf ausgelegt gewesen sei, Kommandant der Stadtpolizei Zürich zu werden, und dass dieses Amt mit seiner Sinnhaftigkeit und der Komplexität der Inhalte wohl auch den Höhepunkt seines Berufslebens markierte.
Die Vorsteherin des Sicherheitsdepartements erinnerte daran, «dass die Polizei das Vertrauen der Bevölkerung braucht». Dieses Vertrauen sei heute da. Doch Vertrauen sei keine Selbstverständlichkeit, sondern müsse jeden Tag neu erarbeitet werden. Dem abtretenden Kommandanten, der sich stets mit Überzeugung für den Dialog mit den verschiedensten Bevölkerungsgruppen eingesetzt habe, dankte sie für seine Leistungen und Verdienste für das Korps und für die Stadt Zürich und meinte: «Du warst ein guter Kommandant.»
Der neue Kommandant Beat Oppliger gab in seiner Grussbotschaft seiner Freude Ausdruck, «wieder zu seinem ehemaligen Korps zurückzukehren» und den «Stapo-Spirit» wieder spüren zu dürfen. An die neue Aufgabe gehe er mit Engagement und Neugier heran, aber auch «mit dem notwendigen Respekt». Zudem dankte er Karin Rykart für ihr grosses, in ihn gesetztes Vertrauen und versicherte ihr: «Ich freue mich ausserordentlich auf unsere künftige Zusammenarbeit.»
17 neue Mitarbeitende vereidigt
Im Rahmen der Feierlichkeiten nahm Stadträtin Karin Rykart überdies den 17 neuen Mitarbeiter*innen der Stadtpolizei Zürich das «Handgelübde» ab. Den Kreis der Neuankömmlinge bildeten – zusätzlich zum neuen Kommandanten – eine Mitarbeiterin des Polizeilichen Assistenzdienstes (PAD), eine Mitarbeiterin und zwei Mitarbeiter des Assistenzdienstes Konsulatsschutz (AKS) sowie vier Polizistinnen und neun Polizisten der Klasse 2/20. Bei Letzteren handelt sich um Absolventinnen und Absolventen des ersten Lehrgangs der Stadtpolizei Zürich, der nach dem Bildungspolitischen Gesamtkonzept (BGK) 2020 durchgeführt wurde. Letzteres gliedert die Polizeiausbildung in ein Schuljahr an der Zürcher Polizeischule ZHPS, gefolgt von einer praxisorientierten Ausbildung, die korpsintern durchgeführte Theorieblöcke, ein dreimonatiges Kriminalpolizeipraktikum sowie den sechsmonatigen Einsatz in der Ausbildungswache «Seilergraben» beinhaltet. Den Abschluss der rund zweijährigen Ausbildung bildete das Bestehen der eidgenössischen Berufsprüfung für den Fachausweis «Polizistin/Polizist».